: Stoiber muss zu Strauß
Im Strauß-Prozess sollen der CSU-Chef und andere Spitzenpolitiker der Partei vernommen werden
AUGSBURG dpa ■ Im Steuerstrafprozess gegen Max Strauß sollen CSU-Chef Edmund Stoiber und andere Spitzenpolitiker der Partei als Zeugen vernommen werden, wie das Augsburger Landgericht gestern bekannt gab. Das Gericht will angebliche Zusammenhänge zwischen der CSU und dem ominösen Schweizer Konto „Maxwell“ klären.
Die Staatsanwaltschaft schreibt das Konto Max Strauß zu. Laut Anklage soll er darüber 2,6 Millionen Euro Provisionen erhalten und nicht versteuert haben. Der Sohn des früheren bayerischen Ministerpräsidenten soll den Fiskus um 1,3 Millionen Euro betrogen haben. Der Angeklagte hat dies bestritten und Kenntnisse über „Maxwell“ verneint. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hat Strauß das Geld als Provision vom Waffenlobbyisten Karlheinz Schreiber erhalten. Schreiber hatte dagegen erklärt, das Geld sei für die CSU bestimmt gewesen.
Neben Bayerns Ministerpräsident Stoiber sollen auch Erwin Huber, Chef der Bayerischen Staatskanzlei, Finanzminister Kurt Faltlhauser, Wirtschaftsminister Otto Wiesheu und die früheren CSU-Generalsekretäre Gerold Tandler und Bernd Protzner vernommen werden.