Die Nomaden der SPD
: Zu viel Urlaub

Eigentlich ist die Reise der SPD-Fraktionsmitglieder im Kommunalverband Ruhr (KVR) nur wahrgenommen worden, weil sie bei der Kulturhauptstadt-Fete gefehlt haben. Die Öffentlichkeit hätte das ansonsten nicht mitbekommen. Dabei entwickelt der KVR in letzter Zeit eine enorme Reisetätigkeit in Europa.

KOMMENTAR VONPETER ORTMANN

Insbesonders Mitarbeiter, die gemeinsam mit der Ruhr-Touristik die Region entwickeln wollen, sind immer schwer zu erreichen. Tourismus-Börsen in Italien, Berlin und weiß der Kuckuck, wo sonst noch, sind zu beliebten Ausflugszielen geworden und werden es im Laufe des Jahres noch werden. Ein Schweiz-Aufenthalt wird gerade geplant. Keine Frage, der Verband muss sich auf diesen Veranstaltungen zeigen, aber muss es jedes Mal in Mannschaftsgröße sein? Böse Zungen behaupten, kurz vor der Weiterentwicklung des alten Siedlungsverbandes in einen neuen Regionalverband Ruhr (RVR) am Ende des Jahres, bekämen viele der Hinterbänkler in der Verbandsversammlung noch mal eine schicke Reise gesponsert. Das wäre angesichts der knappen Kassen in den Kommunen eine Frechheit.

Verwunderlich auch, dass die CDU als Mehrheitsfraktion im Ruhr-Parlament diesen zufälligen Steilpass nicht annimmt. Wäre es doch eine Möglichkeit zu punkten. Doch wie es scheint, stehen ihre Abgeordneten trotz NRW-Wahlkampfzeiten auch schon auf gepackten Koffern und wollen einmal die neuen EU-Länder bereisen. Auf Kosten des Kommunalverbandes natürlich.