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Kinder, lasst das Rauchen sein

Nichtrauchen soll zum Normalfall werden. Fast die Hälfte der 17-Jährigen raucht, Einstiegsalter sinkt

BERLIN taz ■ „Nicht-Rauchen muss zum Normalfall werden“, forderte gestern die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marion Caspers-Merk (SPD). Anlass war der Abschluss der Kampagne „Rauchfrei 2004“, die der deutschen Raucherecke im Mai über 90.000 Nikotinfreunde entzogen hat. Die Bundesregierung will die Raucher, ein Drittel der Deutschen, mit Zuckerbrot und Peitsche traktieren. Vier geläuterte Raucher, die sich an der Aktion der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung beteiligt hatten, erhielten für einen Monat ohne Zigaretten Geldpreise in Höhe von 2.500 Euro. Die Uneinsichtigen müssen bezahlen. Die Tabaksteuer werde wie beschlossen erhöht, drohte die Drogenbeauftragte: „Die Kosten zur Behandlung der Gesundheitsschäden sind etwa doppelt so hoch wie die Steuereinnahmen.“ Außerdem will Caspers-Merk mit dem Hotel- und Gaststättengewerbe über erweiterte Nichtraucherzonen sprechen – die irische Methode.

Besorgt sei sie über den rasanten Zuwachs junger Raucherinnen, die an den Jungen vorbeigezogen seien. Etwa 44 Prozent aller Jugendlichen bis 17 Jahre bezeichnen sich nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums als RaucherInnen. Der Nachwuchs zündet sich durchschnittlich mit 13 die erste Zigarette an, in Großstädten sogar schon mit 11 Jahren.ANNA LEHMANN

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