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Archiv-Artikel

Über die Ästhetik der Funktion

Parkhaus Langenstraße: Der Senatsbaudirektor entschuldigt sich fast für den Architektenentwurf. Baudeputation besteht auf Überarbeitung

Von ube

taz ■ „Ein Parkhaus in einer Stadt mit mittelalterlichem Kern zu bauen, ist immer schwierig“, schien sich Senatsbaudirektor Uwe Bodemann schon präventiv zu entschuldigen und fügte hinzu, ein Parkhaus sei ein „Funktionsgebäude“. Die Bremer Investitionsgesellschaft (BIG) wagt es – für die Brepark, die allein „nicht die finanzielle Kraft“ für diese Investition habe, wie BIG-Chef Ulrich Keller erklärte. Gestern stellten der Senatsbaudirektor, die BIG, das Bauressort und die Brepark offiziell den Architektenentwurf für das neue Parkhaus an der Langenstraße vor.

Das Kölner Büro Kister-Scheidhauer-Gross hatte den europaweit ausgeschriebenen Wettbewerb für sich entschieden. Es schlägt eine Fassadengestaltung mit zwei Verkleidungsstrukturen vor: kleingliedrige Ziegelgitter einerseits, größere Fassadenöffnungen, die bereits in der öffentlichen Debatte als „Schießscharten“ tituliert wurden, andererseits. Die Baudeputation, die die Entwürfe ebenfalls gestern zu sehen bekam, verlangte Überarbeitung. „Es ist Beunruhigung vorhanden“, gab Bodemann zu. Sowohl zu den „Schießscharten“ als auch zum vorgeschlagenen Ziegelmaterial müssen sich die Planer jetzt etwas einfallen lassen. Bevor der Bau konkret wird, will die Deputation die Ergebnisse sehen.

Die Verkehrssituation drum herum scheint dafür klar: Die alte Einfahrt zum bestehenden Parkhaus Langenstraße verschwindet. Die Einfahrt zum Neubau liegt laut Plan an der Martinistraße. In den alten Parkkomplex gelangt man dann über Brücken, die die beiden Häuser miteinander verbinden. Ein Verkehrschaos befürchten die Planer nicht: Die so genannte Abfertigungsstelle hätten die Architekten sehr weit in das Parkhaus hinein gelegt, so dass sich, wenn überhaupt, die täglich bis zu 2.000 ein- und ausfahrenden Autos erst dort stauen.

Von den insgesamt 72 WettbewerbsteilnehmerInnen kamen sechs Entwürfe in die engere Auswahl – mit farbigen Glaslamellenfassaden, Bronzeverkleidung oder Pflanztöpfen zur Fassadenbegrünung. ube