Harpen wird RWE-Finger

Die Dortmunder Mischfirma Harpen AG soll ganz unter die Kontrolle des Essener Energiekonzerns RWE AG

ESSEN taz ■ Die Dortmunder Harpen AG soll ganz unter die Fittiche des Energiekonzerns RWE AG. Das verkündete gestern der Essener Energieversorger. Die restlichen knapp fünf Prozent der Aktien der Harpen AG will der RWE mittels eines sogenannten „Squeeze Out“-Verfahrens in seinen Besitz bringen.

Das Squeeze-out-Verfahren erlaubt es Mehrheitsaktionären, die Anteile der Minderheitsaktionäre gegen Zahlung einer Barabfindung zu übernehmen. Voraussetzung ist nach dem Aktiengesetz, dass der Mehrheitsaktionär mindestens 95 % der Aktien hält. Der RWE AG gehören rund 95,052 % der Aktien der Harpen AG, die restlichen Aktien sind noch im Streubesitz.

Die verbliebenen RWE-Aktionäre sollen nach Unternehmensangaben basierend auf dem durchschnittlichen Börsenwert der Aktie mit 19,50 Euro pro Aktie abgefunden werden. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung der Harpen AG will die RWE per Beschluss die Übertragung der Aktien auf das eigene Unternehmen herbeiführen. „Das ist vor allem eine Kostenfrage“, verwahrt sich RWE-Konzernsprecherin Barbara Woydtke gegenüber Annahmen, der Konzern wolle auch personelle Synergieeffekte durch die komplette Übernahme der Harpen AG erzielen. Gerüchte, RWE wolle, dass die Dortmunder Firma zukünftig auf ihre Geschäftsfelder Wärmecontracting und Immobilienmanagement verzichte, weist Woydtke zurück: „Es gibt momentan keine konkreten Pläne für die Harpen AG.“ KOK