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Archiv-Artikel

hamburg heute „Mediation setzt Offenheit voraus“

Der erste Hamburger Mediationstag zeigt, wie man sich konstruktiv streitet

Von CLU

taz: Frau Teichler, was ist eine Mediation?

Annette Teichler: Mediation ist ein besonderes außergerichtliches Verfahren, indem die Konfliktparteien ihren Streit mithilfe eines Mediators selbst regeln. Der Mediator versucht, mit bestimmten Werkzeugen und Techniken Gesprächsblockaden aufzuheben und zwischen den Parteien zu vermitteln. Er hilft weder dabei, die Lösung zu finden, noch gibt er die Lösung vor.

Welche Idee steckt hinter dem Mediationstag?

Wir wollen ausloten, wie das Interesse an einer gemeinsamen Anlaufstelle für den Verbraucher ist. Wir werden das Projekt ausführlich vorstellen und über gerichtliche Mediation informieren.

Was kann ich mir darunter vorstellen?

Vor Gericht sind manche Fälle so komplex und mit psychologischen Problemen behaftet, dass statt eines Verfahrens eine Mediation geeigneter wäre, um den Konflikt zu lösen. Es gibt dann die Möglichkeit, dass man einen anderen Richter mit dem Mediationsverfahren beauftragt, das dann im Gericht stattfindet.

Ist eine Mediation immer geeignet?

Sie setzt Freiwilligkeit und Offenheit voraus. Beide Parteien müssen sich Vertraulichkeit zusichern und den Willen haben, zu einem Ergebnis zu kommen. Das ist wahrscheinlich eher bei Streitigkeiten innerhalb eines Unternehmens gegeben, als wenn eine Mediation bei Eheleuten durchgeführt wird. INTERVIEW: CLU

9.30 Uhr - 19.00 Uhr, Handelskammer, Adolphsplatz 1, Eintritt frei

Fotohinweis:ANNETTE TEICHLER, 53, ist Rechtsanwältin