: Unfall mit Prügelfolge
Nach einem Verkehrsunfall in Wilmersdorf geraten ein Migrantenpaar und zwei Polizisten aneinander
Prügelnde Polizisten oder hysterische Migranten? Ein Autounfall hat am Sonntagabend in Wilmersdorf zu einer Rauferei zwischen zwei Polizisten und einem Migrantenpaar eskaliert. Was tatsächlich passiert ist, das ist allerdings ziemlich unklar:
Inci G. (37), eine frühere Bankangestellte, gibt an, gegen 21.00 und 21.30 Uhr mit ihrem Kleinbus auf der Kantstraße etwa in der Höhe der Wielandstraße bei ihrer Fahrt in Richtung Westen von der linken auf die rechte Spur gewechselt zu haben. Ein BVG-Bus, der auf dieser Spur gefahren sei, habe noch Geschwindigkeit zugelegt, dann aber abrupt abbremsen müssen, um einen Zusammenstoß zu vermeiden. Dabei sei der Bus nicht beschädigt worden. Auf ihrem Wagen sei etwas Folie vom Außenspiegel des Busses hängen geblieben, was aber leicht hätte entfernt werden können.
Inci G. sagt, dass sie zur Seite gefahren sei, um mit dem Busfahrer zu sprechen. Der habe die Polizei gerufen. Von einem Fahrgast, der durch die Vollbremsung des Busses nach seinen Angaben verletzt worden war, sei sie ausländerfeindlich beschimpft worden. Ein herbeigerufener Polizist habe sie sofort beschuldigt, schuld an dem Miniunfall gewesen zu sein.
Ein anderer Polizist habe gesagt: „Ich bin ausländerfeindlich“ – ohne dass sie einschätzen könne, ob dies etwa Ironie gewesen sei. Dieser Polizist habe sie mit einer Handschelle am Kopf verletzt. Er habe sie mit Gewalt gegen ein anderes Auto gepresst und sogar auf den Boden geworfen, wo er ihr das Knie auf den Bauch gesetzt habe. So habe er sie zwingen wollen, mit ins Polizeirevier zu kommen, um ihre Personalien aufzunehmen. Sie habe diese Angaben diesem Polizisten aber nicht machen wollen.
Eine Platzwunde am Kopf habe sie in einer Klinik behandeln lassen müssen. Sie habe viele Hämatome am ganzen Körper. Auch ihr Freund, der ihr habe helfen wollen, sei von den Polizisten geprügelt worden. Er habe nun Schürfwunden an Hals und Nacken. Inci G. erstattete eine Anzeige wegen „Körperverletzung im Amt“.
Der beschuldigte Polizist stellt das Geschehen nach Informationen der Polizeipressestelle ganz anders dar: Inci G. habe sich nach dem Unfall in ihr Auto gesetzt und sich geweigert, ihre Personalien bekannt zu geben. Nach einer Warnung habe der Polizist sie dann aufs Revier mitnehmen wollen, um die Angaben dort zu erhalten. Daraufhin habe sie ihn beschimpft, gekratzt und gebissen. Ihr Freund sei auf die Beamten losgegangen. Der Polizist hat laut der Pressestelle eine Bisswunde in einer Klinik behandeln lassen. Er habe eine Anzeige gegen Inci G. wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte erstattet. Ihr Freund habe nun auch eine Anzeige am Hals: wegen „versuchter Gefangenenbefreiung“. GES