klimageschichte: Die nächste Eiszeit kommt bestimmt
Mindestens 15.000 Jahre haben wir noch Zeit, dann wird es bitter kalt auf der Erde. Diese Vorhersage wagten die Forscher des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) in Bremerhaven nach ersten Auswertungen der Eiskernbohrung „Epica“ in der Antarktis. Den Klimaverlauf über die vergangenen 740.000 Jahre konnten die AWI-Forscher in den bis in eine Tiefe von 2.500 Meter reichenden Eiskernen nachvollziehen.
Danach leben wir derzeit in einer der längsten Warmperioden, die in den letzten 420.000 Jahren registriert wurden. Sie begann bereits vor 12.000 Jahren und wird, so die Eisforscher, erst in rund 15.000 Jahren zu Ende gehen. „Glück gehabt“, kann man da nur zwischenrufen. Denn die vier letzten Zeiträume mit halbwegs angenehmen Temperaturen dauerten nur zwischen 12.000 bis 15.000 Jahre.
Man stelle sich nur mal vor, wir stünden jetzt schon kurz vor Ende der derzeitigen Warmperiode. Müssten wir dann völlig umschalten und möglichst viel Klimagase in die Atmosphäre blasen? Nur damit das Abfallen des Thermometers um ein paar Jahrzehnte verzögert wird? Eine Antwort auf die Frage, welchen Einfluss die Klimagase auf die Erdtemperatur haben, konnten die Forscher nicht in den Eiskernen finden. Doch wie die Menschheit in den Jahrhunderten auf Erden gehaust haben, das ist dort deutlich niedergeschrieben. In früheren Eiszeiten lag die CO2-Konzentration bei 200 ppm. In Warmperioden bei 280 ppm. Ab 1750 ist jedoch ein rapider menschengemachter Anstieg zu beobachten. Bei 370 ppm sind wir jetzt schon.
WOLFGANG LÖHR
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