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Warum braucht die IUB Staatskredit?

Die „Anschubfinanzierung“ des Landes ist so gut angelegt, dass wir einen Liquiditätskredit brauchen, erklärt die IUB

taz ■ Die „International University“ braucht einen Staatskredit, das wirft Fragen auf, die die lapidare Pressemitteilung des Senats nicht beantwortet. Denn die IUB hat als „Anschubfinanzierung“ im Jahre 2000 umgerechnet 109 Millionen Euro bekommen, die nach den damaligen Erklärungen ausreichend sein sollten für alle Investitionen und laufenden Kosten bis 2004. Ab dem Jahre 2005 sollte die IUB sich finanzieren über die Zinserträge aus einem Stiftungskapital von 250 Millionen Euro, das bis dahin zusammen kommen sollte. Warum ist jetzt eine „vorausschauende Liquiditätssicherung durch eine längerfristige Kreditaufnahme“ erforderlich?

Über „private Spenden“ seien 40 Millionen Euro bis Ende des Jahres 2002 zusammen gekommen, erklärt der Senat. Darin seien festgelegte Stiftungs-Gelder und andere Spenden enthalten, erläutert der für die Finanzplanung zuständige Vizepräsident der IUB, Alexander Zieger-Jöns. Dass das gesteckte Ziel von 25 Millionen Euro Stiftungsmitteln pro Jahr im Jahren 2002 nicht erreicht worden ist, hatte Ziegler-Jöns schon früher einmal bekannt gegeben.

Wenn die IUB einen Staatskredit für eine Baufinanzierung braucht, dann stellt sich vor allem die Frage, wo die 109 Millionen Euro aus der Anschubfinanzierung geblieben sind. Wie aus gut unterrichteten Kreisen zu hören ist, hat die IUB dieses Geld Anfang des Jahres 2000 in vier Fonds angelegt, 30 Prozent davon in Aktien. Die Kurse purzelten bekanntlich gewaltig, Elf Millionen Euro Verluste müsse die IUB bilanzieren, wenn sie das Geld aus den Fonds jetzt herausnehmen würde. Um diesen Image-Schaden zu vermeiden, setzten die Finanzplaner der IUB darauf, dass die Kurse wieder steigen und die Verluste sich später als „temporär“ erweisen.

Die Bremer Anlauf-Finanzierung wurde damals zudem „abgezinst“ bezahlt, das bedeutet: Die IUB hat gut 15 Millionen Euro weniger erhalten in der Erwartung, dass durch Zinserlöse sich das Startkapital des Landes Bremen auf die Summe von 109 Millionen Euro erhöht. Auch diese erwarteten Erlöse fehlen nun – jedenfalls „temporär“.

Um die Entwertung der Anschubfinanzierung nicht in der Bilanz deutlich werden zu lassen, so jedenfalls die Erklärung von Insidern, hat die IUB mit dem Senat über einen Kredit verhandelt, dessen Laufzeit auf zehn Jahre vereinbart ist.

Ziegler-Jöns bestreitet, dass die IUB Geld in Aktienfonds angelegt habe. Die IUB habe von ihrer Geldanlage aus der Anschubfinanzierung des Landes eine höhere Rendite als sie an Zinsen für den Kredit, den sie zu Konditionen des Kommunalkredits bekomme, zahlen müsse, erklärt er den Vorgang. kawe

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