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Archiv-Artikel

Anschlag mit „Billigbombe“

Von PAB

KÖLN taz ■ Eine Woche nach dem Nagelbombenanschlag von Mülheim haben Kölner Polizei und Staatsanwaltschaft weiterhin keine Erkenntnisse über die Hintergründe der Tat. Auch die Fahndung nach einem etwa 30-Jährigen, der kurz vor der Explosion ein silberfarbenes „Citybike“ am Tatort vor einem Friseurladen in der Keupstraße abgestellt hatte, war bislang erfolglos. Unter den 60 Hinweisen, die bei der Mordkommission eingegangen sind, ist laut Oberstaatsanwalt Rainer Wolf „noch nichts dabei, wovon wir glaubten, das wäre jetzt unsere große Erleuchtung“. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Gesuchte nicht nur Zeuge, sondern möglicherweise der Täter war. Dass der Mann sich bislang nicht gemeldet habe, „legt nahe, dass er mit der Tat etwas zu tun hatte und nicht nur zufällig anwesend war“.

Der Unbekannte hat die Wirkung seines Sprengsatzes wahrscheinlich in der Nähe des Tatorts verfolgt. Laut Polizei löste der Täter den Zünder mit einer Modellbau-Fernsteuerung mit einer Reichweite von nur wenigen hundert Metern aus. „Er muss sich in dem Bereich noch aufgehalten haben“, so Wolf. Es habe sich um eine Art „Billigbombe“ für nicht mehr als 200 Euro gehandelt. Bauanleitungen fänden sich im Internet. PAB