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Archiv-Artikel

Klaus Zwickel greift ein

Der noch amtierende Gewerkschaftsboss will heute Personalvorschläge für den IG-Metall-Vorstand machen

FRANKFURT/MAIN dpa ■ Im wochenlangen Führungsstreit der IG Metall geht Gewerkschaftschef Klaus Zwickel in die Offensive. Fünf Tage vor der entscheidenden Vorstandssitzung will sich Zwickel am Freitag zur künftigen Besetzung der Führungsspitze äußern. Es wird erwartet, dass er einen neuen Personalvorschlag zur Lösung des Führungsstreits vorlegt. Der baden-württembergische Bezirksleiter Berthold Huber soll nicht auf der Liste stehen. In Vorstandskreisen wurde Zwickels Vorgehen als „ungewöhnlich“ kritisiert. Es sei der falsche Weg, vor der Vorstandssitzung am Mittwoch Namen zu nennen.

Nach dpa-Informationen hatte sich Zwickel am Mittwoch mit Huber getroffen. Dieser hatte seine Kandidatur für den Posten des Zweiten Vorsitzenden zurückgezogen, um den Weg für einen Rücktritt des gesamten Vorstandes zu ebnen. Dem Vernehmen steht Huber für kein Spitzenamt mehr zur Verfügung. Auf Zwickels Vorschlagsliste soll aber ein Kandidat aus dem Reformerlager aus Baden-Württemberg zu finden sein. Als Übergangskandidat soll der frühere IG-Metall-Vize und Exbundesarbeitsminister Walter Riester im Gespräch gewesen sein.

Dass der umstrittene IG-Metall-Vize Jürgen Peters auf der Liste stehe, sei nach dem Streit der vergangenen Wochen nicht vorstellbar, hieß es in Gewerkschaftskreisen im Südwesten. Peters hält weiter an seiner Kandidatur fest und hofft auf einen Kompromiss im Führungsstreit. Ende August soll die Führung bei einem vorgezogenen Gewerkschaftstag neu gewählt werden.