: Gouverneur vertrieben
In Afghanistan sterben Menschen beim Machtkampf um Provinzposten. Pakistans Armee tötet Taliban-Freund
KABUL/WANA ap/afp ■ Stammesmilizen haben im Streit um Posten in der westafghanischen Provinz Ghor den Gouverneur gewaltsam vertrieben. Das teilte dessen Stellvertreter gestern mit. Bei Kämpfen seien mindestens zehn seiner Leute getötet worden, sagte Din Mohammed Asimi. Er bereite einen Gegenangriff auf den Provinzhauptort Tschagtscharan vor. Einer der gegnerischen Warlords, der frühere Provinz-Polizeichef Ghulam Jahjah, sprach hingegen von einem Toten und einem Volksaufstand. Er sei nun wieder Polizeichef. Bis Mittwoch hatte eine von Präsident Hamid Karsai entsandte Delegation vergeblich versucht zu vermitteln.
Machtkämpfe zwischen Warlords vereitelten bisher Versuche, die etwa 100.000 irregulären Kämpfer zu demobilisieren. Nur wenige tausend gaben bisher ihre Waffen ab. In Zentralafghanistan wurden gestern zudem zwei neuseeländische Soldaten bei einem Angriff verletzt.
Pakistans Armee tötete unterdessen nahe der afghanischen Grenze den gesuchten Stammesführer Nek Mohammed mit einer Rakete. Er gehörte einem Clan in Südwasiristan an und soll Taliban- und Al-Qaida-Kämpfern Unterschlupf geboten haben.