: Sterbehelfer vor Gericht
Ein 62-jähriger Witwer hat vor dem Landgericht gestanden, seine schwer kranke Frau mit Schlaftabletten und Valium getötet zu haben. „Ich habe sie einschlafen lassen“, sagte der frühere Bauingenieur gestern zum Prozessauftakt. Die Anklage lautet auf Totschlag. Er habe es nicht mehr ertragen können, seine Frau leiden zu sehen, sagte der Angeklagte. Nachdem er seiner Frau, mit der er 38 Jahre verheiratet war, im August 2002 die tödliche Dosis von 20 Schlaftabletten und 40 Valiumpillen über die Magensonde verabreicht hatte, habe er sich selbst erstechen wollen. Dies misslang jedoch. Die Ehefrau war nach einem Tanzabend im Januar 2002 mit einem Infarkt zusammengebrochen und später nicht mehr aus dem Koma erwacht. „Sie hatte fürchterliche Schmerzen, sie war blind, taub, gelähmt und konnte gar nichts mehr“, so der Witwer. In der Reha-Klinik sei die Pflege nachlässig gewesen, weshalb er seine Frau nach Hause geholt habe. Schließlich habe er sie von der Qual erlösen wollen, weiter leben zu müssen. DDP