gegen die Wand
: Nicht an einem Tisch

Der Regisseur des Kinofilms „Gegen die Wand“, der Hamburger Fatih Akin, und seine Mitproduzenten Ralph Schwingel und Stefan Schubert haben ein für morgen geplantes Senatsessen mit Hamburgs Kultursenatorin Karin von Welck gestern abgesagt. Sie begründeten ihre Entscheidung mit der vom Senat geplanten Halbierung des Haushaltes für die Filmförderung von 7 Millionen Euro auf 3,5 Millionen. Angesichts dessen „beschleichen uns starke Zweifel am Wert einer friedlichen Zusammenkunft bei Wein und warmem Essen“, heißt es in dem Brief: „Nach unserer Auffassung legt das politische Handeln des Senats den Grundstein für eine weitere und womöglich endgültige Austreibung des Films aus der Hansestadt.“ Schubert und Schwingel sind Chefs der Wüste Filmproduktion, die zusammen mit dem NDR Akins Film auf die Leinwand brachte. „Gegen die Wand“ wurde beim Berliner Filmfest als bester deutscher Film mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet. Vorige Woche erhielt er zudem fünf deutsche Filmpreise.

Die Kulturbehörde versicherte erneut, die Filmförderung werde für den jungen Film auch zukünftig erfolgreich arbeiten können. Offen bleibt zurzeit, ob über die Finanzierung der Filmförderung nochmals gesprochen wird. Finanzsenator Wolfgang Peiner erklärte gestern nach einer Senatsklausur auf Nachfrage von Journalisten, er wisse nicht, ob noch ein Gespräch zwischen von Welck und Wirtschaftssenator Gunnar Uldall zu diesem Thema geplant sei. Offensichtlich liegt es ihm nicht sehr am Herzen: Auch die rot-grüne Opposition habe „Kürzungen bei Wirtschaftssubventionen“ gefordert, erinnerte Peiner. Deshalb sei es „inkonsequent“, einzelne Sparmaßnahmen zu kritisieren. lno/smv