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Archiv-Artikel

Steigende Preise – steigende Rendite

Unter dem Namen „Solar und Spar“ startet das dritte Beteiligungsprojekt für Privatanleger. In einer Schule werden Beleuchtung, Lüftung und Heizungssteuerung modernisiert. Außerdem wird eine Photovoltaikanlage installiert

Wer mit Energiesparen Geld verdienen möchte, hat jetzt erneut die Chance: Die Landesinitiative Zukunftsenergien NRW, das Wuppertal Institut und weitere Projektpartner haben in diesen Tagen ihr drittes Bürger-Contracting-Projekt gestartet.

Nach zwei Schulen in den nordrhein-westfälischen Gemeinden Engelskirchen und Emmerich – beide erzielen bereits gute Einsparerfolge – soll als nächstes die Gesamtschule Berger Feld in Gelsenkirchen mit dem Geld privater Investoren energetisch saniert werden. Das Konzept ist ebenso einfach wie clever: Die von der Schule auf Grund der Sanierung eingesparten Energiekosten werden in den folgenden Jahren an die Investoren ausgeschüttet. Die Geldgeber, so prognostizieren die Projektplaner, erzielen dadurch eine Rendite auf ihr eingesetztes Kapital in Höhe von 5 bis 6 Prozent.

Investieren kann jeder, der bereit ist, mindestens 2.500 Euro anzulegen. Für Angehörige der Schule (also Lehrer, ehemalige Schüler oder Eltern und Großeltern der Schüler) wurde die Mindestbeteiligung auf 500 Euro reduziert.

Nach den Prognosen erhält jeder Anleger während der 20-jährigen Laufzeit des Projektes 222 Prozent seiner Einlage zurück. Immerhin 935.000 Euro wollen die Initiatoren in der Schule investieren. Davon sollen 618.000 Euro als Eigenkapital durch die Bürger aufgebracht werden. Mit dem Geld werden sparsamere Lampen angeschafft sowie eine tageslichtabhängige Steuerung der Beleuchtung installiert. Ferner werden die Lüftungstechnik und die Heizungssteuerung modernisiert. Und schließlich wird auch noch eine Photovoltaikanlage mit 30 Kilowatt Leistung installiert, deren Erträge in Form der Einspeisevergütung ebenfalls in die Bilanz einfließen.

Alljährlich werden diese Verbesserungen zur Einsparung von etwa 465.000 Kilowattstunden Strom und 875.000 Kilowattstunden Wärme führen. Die Stromeinsparung entspricht etwa dem Verbrauch von 150 Haushalten, die Wärmeeinsparung kommt einer Verminderung des Ölverbrauchs um mehr als 80.000 Litern gleich. Alle Investitionen zusammen führen letztlich zu einer Senkung des jährlichen Ausstoßes von Kohlendioxid der Schule um rund 750 Tonnen.

Wer sich mit 2.500 Euro an der Anlage beteiligt, kann sich somit etwa drei Tonnen Gutschrift auf seine persönliche Klimabilanz anrechnen – das entspricht etwa einem Viertel des mittleren Pro-Kopf-Ausstoßes in Deutschland. Wer also 10.000 Euro investiert, kompensiert damit rechnerisch seinen gesamten CO2-Ausstoß - und lebt somit klimaneutral.

Bei der Berechnung der finanziellen Erträge haben die Planer einen Anstieg der Strom- und Wärmepreise von 2 Prozent jährlich angesetzt. Steigen die Energiepreise schneller, dann – so heißt es im Anlegerprospekt – „verbessert die erzielte Energieeinsparung das wirtschaftliche Ergebnis der Beteiligung“. Künftig muss also niemand mehr über steigende Energiepreise jammern – künftig kann man sich einfach über steigende Ausschüttungen aus der Beteiligung freuen. BERNWARD JANZING

www.solarundspar.de info@solarundspar.de