: Betr.: Eingangsfoyer der Kölner Oper
Das Monumentale und Ruppige der Außenansicht verwandelt sich im Innern zu heiterster „Nierentisch“-Eleganz. Das niedrige Eingangsfoyer führt mit einer langen, geschwungenen Wand zu der ebenso geschwungenen Garderobe und über jeweils fünf Treppen zum oberen Foyer. Dieses ist durch dreifache Höhe und mit schlanken Säulen eine wahre Bel-Etage. Zur einen Seite erreicht man die Balkone über dem Offenbachplatz, zur anderen fesselt der durchbrochene Blick in die über einander gestaffelten Brücken, die die Ränge erschließen. Ein bewegter Raum, dessen Lebendigkeit im Saal nur halb zurückgenommen wird. Über dem steigenden Parkett kragen die Ränge an hohen Wandscheiben aus. Die Bodenplatten runden sich zu Brüstungen in allerschönster Betonbaumanier. Konstruktion und Raum sind beim Architekten Wilhelm Riphahn immer eins, und natürlich auch Material und Detail. Die Griffe der Außentüren sind runde Aluminiumscheiben, bei den Innentüren genügen Halbkreise. Messinghandläufe schweben als glänzende Linien vor Wänden, die Uhr ist zeittypisch minimiert, und die Garderobenarmaturen sind Kunstwerke für sich. CORD MACHENS