: Die WestLB braucht mehr Sicherheiten
Die vorläufigen Ratings für eine WestLB ohne Landesgarantien zeigen, dass die Bank Bürgschaften braucht
DÜSSELDORF taz ■ Die WestLB muss nach dem Wegfall der Garantien durch das Land NRW mit höheren Zinsen rechnen, wenn sie sich Geld leiht. Das ist die Botschaft, die die Rating-Agenturen Standard & Poor‘s und Fitch für die Banker, die ab 2005 den privaten Banken Konkurrenz machen will, haben. Bisher sorgten Staatsgarantien dafür, dass die Landesbank sich günstig Geld leihen konnte. Die Garantien fallen bis zum 18. Juli nächsten Jahres weg. Deshalb geben die Noten, das so genannte Schatten-Rating, einen Eindruck, wie die Bank ohne diese Garantien dasteht. Standard & Poor‘s gibt der Bank im Schatten-Rating eine Bewertung von „BBB+“, Fitch bewertet die WestLB mit „A-“. Die schlechteste Note, die Fitch vergibt, ist BBB+, die beste A+.
Dabei hat sich die Bank, an der das Land NRW über seine Landesbank NRW.Bank früher mehrheitlich beteiligt war, im Vergleich zum Ende vergangenen Jahres schon verbessert. Standard & Poor‘s benotete die WestLB damals mit BBB, ein Wert, der nach Auskunft der Deutschen Bank „gutes bis durchschnittliches Marktstanding“ dokumentiert. Mit den Landesgarantien war die Bank früher immer im guten AAA-Bereich gelandet. Noch habe die Bewertung der Bank auf das laufende Geschäft aber keine Auswirkungen, sagt Hans Obermeier, Sprecher des Konzerns. „Alte Verbindlichkeiten sind davon nicht betroffen“, sagt er. In die Bewertung ist laut Obermeier dagegen schon die Kapitalerhöhung von 1,5 Milliarden Euro durch die Sparkassen des Landes eingeflossen, sagt Obermeier.
Die Bewertung der Bank durch die Institute heißt Schatten-Rating, weil das Land noch bis zum 18. Juli des nächsten Jahres die Gewährträgerhaftung übernimmt. Bis dahin kann die Bank sich verbessern – und will das auch tun. Aus dem Westfälisch-Lippischen Sparkassenverband ist zu hören, dass intensive Gespräche liefen, die WestLB besser abzusichern. Wenn die Bank sich wegen schlechteren Ratings teures Geld leihen muss, kommt das auch bei den Kunden an.
Zur Absicherung der Bank stehen drei Modelle zur Auswahl. Möglich sei eine so genannte Patronatserklärung, mit der sich die Sparkassenverbände gegenüber der WestLB verpflichten, die Bildung speziell ausgewiesener Rücklagen oder eine vertikale Integration, die eine Aufnahme der WestLB in die Bilanzen der Sparkassen bedeuten würde. „Wenn die Sparkassen in Haftungsfragen ihr Engagement erhöht, ist auch ein besseres Rating möglich“, sagt Obermeier. ELMAR KOK