: IG Metall stoppt Anti-Zwickel-Flugblatt
Gewerkschaftsführung unter Peters distanziert sich von Inhalt. Im Juli 25.000 Austritte
FRANKFURT/MAIN dpa ■ Die IG-Metall-Führung hat die Auslieferung eines Flugblatts über den Personalwechsel an der Gewerkschaftsspitze gestoppt. Eine Sprecherin bestätigte am Samstag einen entsprechenden Bericht des Spiegels. Dieser zitiert in seiner neuesten Ausgabe eine interne Mitteilung des kommissarischen IG-Metall-Chefs Jürgen Peters, wonach in dem Flugblatt „geschmacklos“ über Exchef Klaus Zwickel berichtet werde.
Für die Extra-Ausgabe der Mitgliederinformation „In eigener Sache“ sei der Chefredakteur und Gewerkschaftssprecher Claus Eilrich verantwortlich. Wie der Spiegel schreibt, drohten ihm nun berufliche Konsequenzen. In dem Flugblatt-Artikel über Zwickels Rücktritt steht unter anderem, dass der Exvorsitzende „nicht immer erfolgreiche und auch nicht unumstrittene Initiativen“ gestartet habe. Er sei durch die Mannesmann-Affäre 2001 „persönlich angeschlagen“, ihm drohe möglicherweise ein Verfahren wegen Untreue. Laut Spiegel distanzieren sich Peters und der IG-Metall-Finanzchef Bertin Eichler von dem Text.
Die Austrittswelle infolge des Führungsstreits in der IG Metall hält nach einem Bericht des Handelsblatts an. Allein im Juli habe die Gewerkschaft nach ersten internen Hochrechnungen rund 25.000 Mitglieder verloren, berichtet die Zeitung.