: Haim Saban ante portas
MÜNCHEN/FRANKFURT A. M. dpa/taz ■ Jetzt also doch: Haim Saban hat ein neues Angebot für ProSiebenSat.1 vorgelegt. Das bestätigte ein Sprecher der Muttergesellschaft KirchMedia gestern. Nach Angaben aus Verhandlungskreisen will Saban selbst nur 26 Prozent an Deutschlands größtem TV-Konzern für 7 bis 7,50 Euro pro Aktie übernehmen. Die übrigen Anteile sollen an Finanzinvestoren gehen. Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung will Saban zusammen mit fünf Investmenthäusern mehr als 500 Millionen Euro für 36 Prozent der Stammaktien ausgeben. Damit besäße er insgesamt 72 Prozent der stimmberechtigten Aktien und könnte das Unternehmen alleine steuern. In einem zweiten Schritt sei geplant, weitere 14,5 Prozent zu übernehmen, die derzeit bei der KirchMedia Tochter Taurus TV liegen. Hierfür seien mindestens 200 Millionen offeriert worden. Zusammen mit einer bei ProSiebenSat.1 notwendigen Kapitalerhöhung in Höhe von 280 Millionen Euro belaufe sich das Angebot auf rund 1 Milliarde Euro. Das Angebot werde von den beteiligten Banken als „sehr seriös“ eingeschätzt, schreibt die SZ. Heute will der KirchMedia-Gläubigerausschuss in einer eilig einberufenen Sitzung über Sabans Angebot beraten. Ein erster Versuch Sabans, die Senderfamilie zu übernehmen, war im Juni gescheitert, nachdem zwei Monate erfolglos über Details verhandelt worden war. Es war Saban nicht gelungen, rechtzeitig Investoren aufzutreiben. Diesmal soll das anders sein.