: Die Wahrheit über Jimmy Jump
Bleiernes Schweigen über den „Homerun“ eines „Irren“ während des EM-Endspiels
Lissabon, Estádio da Luz, 4. Juli 2004: Es ist 22.08 Uhr. Im Endspiel um die Fußball-Europameisterschaft liegt Portugal gegen Griechenland mit 0:1 zurück. Verzweifelt berennen die Männer um Figo das Defensivbollwerk der Hellenen.
Plötzlich Irritation auf dem Spielfeld, wie gelähmt bleiben die Spieler stehen. Ein Mann mit schwarzer Mütze rast über den Platz, verfolgt von mehreren Ordnern. Was weder dem Junggenie Ronaldo noch dem alten Hasen Rui Costa bis dahin gelang – der scheinbar verrückte Flitzer schafft’s: Er findet die Lücke ins griechische Tor.
Sechs Sicherheitskräfte sind nötig, um den menschlichen Ball aus dem Netz zu reißen. Als man ihn fortschafft, ist für Sekundenbruchteile zu lesen, was auf dem Rücken seines Shirts steht: www.jimmyjump. com. Dann schneidet die Bildregie hastig um, so als wolle man der Welt etwas verbergen.
Tatsächlich ist der Vorfall, so spektakulär er anmutete, von den Globalmedien in atemberaubender Einmütigkeit totgeschwiegen worden. Niemand redet über Jimmy Jump. Weil keiner etwas weiß? Oder darf?
Zweifellos war dieser „Homerun“ ein Jahrtausendereignis. Umso erstaunlicher das bleierne Schweigen, seit die portugiesischen Schergen Jimmy in die Katakomben der Endspielarena transportierten. Stutzte ich schon während des eiligen Schnitts bei der Liveübertragung, so bin ich heute, nach intensiver Indiziensuche, mehr als überzeugt, dass der so genannte „Irre“ (ZDF-Reporter Béla Réthy) in Wirklichkeit ein Strohmann hoher Mächte war, die es auf nichts weniger als die Zerschlagung der herrschenden Weltordnung abgesehen haben. Und die dank Jimmy kurz vor ihrem Ziel stehen.
Sehen wir uns einmal an, was unmittelbar nach dem vermeintlichen „Amoklauf“ die Öffentlichkeit in einen Bann der Verwirrung geschlagen hat: – Griechenland wurde gegen alle Wahrscheinlichkeit neuer Europameister – Der DFB-Vorstand putscht gegen seinen gewählten Präsidenten Mayer-Vorfelder – US-Präsidentenkandidat Kerry nominiert John Edwards als Vize – Bundeskanzler Schröder diszipliniert die deutschen Gewerkschaften – Siemens-Chef von Pierer kündigt seinen Rücktritt für 2005 an – „Florida-Rolf“ erstreitet vor Gericht 800 Euro Nachschlag vom Sozialamt – Tausende Kambodschaner lassen sich freiwillig von einer Kuh abschlecken.
Scheinbar haben diese Events nichts miteinander zu tun. Doch die Klammer, die sie zusammenhält, ist verortet, wenn man Jimmy Jumps Internetanschrift aufsucht. Erst nach Stunden gelingt es, die Website zu öffnen. Sehr wahrscheinlich blockieren die mysteriösen Mächte hinter Jimmy die Datenkanäle.
Die erste Überraschung: Jimmy Jump ist – obwohl der Name es nahe legt – kein Bürger des englischsprachigen Raums! Sondern ein Spanier, kaum 30 Jahre jung, mit dem allerdings kuriosen Taufnamen Marquet Cot (sic!). „Allmählich“, durch „zahlreiche öffentliche Auftritte“ habe er „seine eigene Legende“ geschaffen, brüstet sich Señor Cot auf der Startseite. Zum ersten Mal ins Visier der internationalen Manipulationsmedien geriet Jimmy am 9. Mai dieses Jahres. Da stürmte er beim Großen Preis von Spanien über die Rennstrecke. Wenig später gewann Michael Schumacher erneut die Weltmeisterschaft. Eine eindrucksvolle Probe der Macht, die sich in dem angeblichen „Irren“ manifestiert.
Auf die Euro in Portugal bereitete sich Cot systematisch vor. Ungebeten drängte er vor die Kameras, um gemeisam mit den Größten des Weltfußballs fotografiert zu werden: Johan Cruyff, Bobby Robson. Direkten Einfluss auf die EM 2004 nahm er dann, als er sich neben Figo stellte – und neben Figos schöne Frau. Die seltsame Einfallslosigkeit des portugiesischen Spielmachers beim Finale rührt ohne Zweifel direkt aus seiner Begegnung mit dem Dunkelmann und dessen von allerlei Geheimdiensten besorgten halluzinogenen Top-Secret-Waffen. Die üblichen Skeptiker (Broder, Ockert, Bush) werden die fotografischen Evidenzen, die sich auf Jimmy Jumps Homepage finden, schwerlich weglügen können. CIA, FBI, DEA, NSA, KGB, DGB, SPD, BKA, USW, ETC und PP wirkten zusammen, um via Jimmy Jump für namenlose Wirrnis zu sorgen. Sein Sturmlauf durch das „Stadion des Lichts“ (sic!) stürzte die großartige portugiesische Equipe ins Dunkel. Der Triumph der Griechen öffnete alle Schleusen für Umsturz und Wahn. Otto „Rehakles“ ist nur Millimeter von der Vergöttlichung entfernt. Die EU wird sich spätestens Anfang August, bei Eröffnung der Olympischen Spiele in Griechenland (sic!), auflösen – oder sich bedingungslos Gott Otto unterwerfen. John Kerry wird von John Edwards erschossen, der sodann dem Wahlkampfteam von John W. Bush beitritt. Und Polen ist nun sowieso offen. Wir desinformieren Sie weiter. MATTHIAS SCHMÖCKERS