Albright kritisiert Bush

Exaußenministerin greift in ihrem Buch „Frau Ministerin“ die Nordkorea-Politik des US-Präsidenten scharf an

WASHINGTON afp ■ Die frühere US-Außenministerin Madeleine Albright hat ihre Regierung für deren unnachgiebige Haltung im Atomstreit mit Nordkorea scharf kritisiert. Die Regierung von Präsident George W. Bush verspiele das politische Erbe der „diplomatischen Öffnung“, das Amtsvorgänger Bill Clinton hinterlassen habe, schreibt Albright in ihrem neuen Buch „Madam Secretary“ („Frau Ministerin“). Auszüge daraus sollen in der Septemberausgabe der Zeitschrift Vanity Fair erscheinen. Eine „ernsthafte“ Nordkoreapolitik würde laut Albright auf bilaterale Gespräche mit Pjöngjang setzen. Bush lehnt dies bislang strikt ab. Zu ihrem Bedauern habe auch ihr Nachfolger, US-Außenminister Colin Powell, diese „diplomatische Öffnung“ nicht weiter ausgelotet. Inzwischen sei die Lage wieder so wie Clinton sie 1994 vorgefunden habe: Nordkorea sei mit Atomwaffen ausgerüstet und suche nach Käufern für Waffen oder Atommaterial.