Perspektive nach draußen

Projekt der Stadtmission bereitet über 300 Häftlinge auf ihre Entlassung vor

Mehr als 300 Häftlinge in Berlin haben in den vergangenen zwei Jahren mit Hilfe des Straffälligenprojektes „Drinnen und Draußen“ begonnen, sich auf die Zeit nach ihrer Haftentlassung vorzubereiten. Rund 100 von ihnen hätten inzwischen einen Arbeitsplatz gefunden, sagte der Leiter des 2001 gestarteten Programms bei der Evangelischen Stadtmission, Siegfried Steffen, am Mittwoch. „Wir arbeiten mit unseren Klienten so lange zusammen, bis sie eine Position im Leben finden, mit der sie klar kommen, ohne wieder straffällig zu werden.“

Es gebe mittlerweile „wesentlich mehr“ Bewerbungen als freie Plätze, betonte Steffen. Voraussetzung für die Aufnahme in das Programm sei „Freiwilligkeit und hohe Motivation“ bei den Teilnehmern. „Wir erwarten die Bereitschaft und den Willen, Selbstständigkeit und Verantwortung zu lernen“, erklärte er.

Die Betreuung der Freigänger und Inhaftierten, die auf Grund von Lockerungen die Haftanstalt zeitweise verlassen können, umfasst den Angaben zufolge therapeutische Schulungen, Bewerbungstrainings und Gruppensitzungen zu Themen wie Sucht oder Aggression. Neben zwei hauptamtlichen Mitarbeitern unterstützten sieben ehrenamtliche Helfer die Häftlinge bei der Reintegration in die Gesellschaft. EPD