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Archiv-Artikel

Lieber länger arbeiten

Bremer Feuerwehrbeamte gegen verdi-Initiative für kürzere Arbeitszeiten. Gerichte haben das letzte Wort

Von ado

bremen taz ■ Bremer Feuerwehrleute arbeiten gerne 24 Stunden am Stück und 56 Stunden pro Woche. Bei einem Treffen mit Vertretern des verdi-Landesverbands Niedersachsen/ Bremen lehnten die Bremer Personalräte und Vertrauensleute eine Gewerkschaftsinitiative für 40-Stunden-Woche und Zwölf-Stunden-Schichten gestern ab.

Verdi-Vertreter aus Hannover touren derzeit durch Niedersachsen und Bremen, um Feuerwehrleute über die Risiken von 24-Stunden-Schichten aufzuklären. Sie fordern die Umsetzung einer EU-Arbeitszeitrichtlinie, nach der Bereitschaftsdienst als volle Arbeitszeit gilt. Die Bremer Beamten seien aber mehrheitlich mit der jetzigen Regelung einverstanden, sagte Personalratschef Lars Hartwig: „Während der 24-Stunden-Schichten bilden sich familiäre Strukturen – das hilft uns im Einsatz.“ Ganztägige Arbeitsblöcke seien auch angenehmer als wechselnde Tag- und Nachtschichten.

Derzeit klagt allerdings ein Bremer Feuerwehrmann beim Oberverwaltungsgericht auf die Umsetzung der EU-Richtlinie. Strittig ist, ob die Feuerwehr zum Katastrophenschutz zählt – für den die EU-Regelung nicht zutrifft, oder ob sie beim Rettungsdienst angesiedelt ist – wo sie gilt. Zu dieser Frage gibt es derzeit widersprüchliche Urteile in den Bundesländern. Für eine endgültige Klärung hat das Bundesverwaltungsgericht den Europäischen Gerichtshof angerufen.

Bekämen die klagenden Feuerwehrleute Recht, müsste die Bremer Feuerwehr ihre Arbeitszeiten neu regeln. „Das würde richtig teuer“, sagte gestern der Sprecher des Innensenators. ado