: Männerärzte braucht das Land
MÜNSTER dpa ■ Nur wenige Männer suchen bei Leistungsabfall, Reizbarkeit, Schlafstörungen oder Libidoverlust einen Arzt auf. „Sie wissen nicht, zu welchem sie gehen sollen“, sagt Frauenarzt und Biochemiker Lutz Belkien vom NewAge-Institut in Münster. Zugleich räumte der 59-jährige Hormonforscher ein, dass sich selbst noch ältere Männer mehr für Frauen und Sex, Autos und Sport interessieren als für die eigene Gesundheit. „Tatsache ist aber, dass Männer für geschlechtspezifische Fragen viel zu wenige Ansprechpartner haben, weil es die Studienrichtung Männer noch nicht gibt.“ Wer gesund alt werden wolle, solle sich rechtzeitig einem Beratungsgespräch unterziehen, riet Belkien, der sich auch zum Andrologen („Männerarzt“) fortgebildet hat. Nach seiner Ansicht braucht Deutschland dringend mehr ausgebildete Männerärzte. „Bisher stehen den rund 40 Millionen Männern nur rund 300 Andrologen mit fachlicher Fortbildung gegenüber.“