DIE TAZ-SCHULE

Taz-LeserInnen im reiferen Alter werden sich noch an die Spendenaktion für eine Schule auf der Karibikinsel Corn Island erinnern. Nach den Verwüstungen, die 1988 der Hurrikan „Joan“ anrichtete, sollten die Inselbewohner eine Schule bekommen, die gleichzeitig auch als Jugendzentrum dienen sollte, um den Jugendlichen eine Alternative zu den allgegenwärtigen Drogen zu bieten. Taz-Mitarbeiter Tonio Milone verhandelte mit der FSLN und dem Erziehungsministerium. Am 31. Mai 1989 verpflichtete sich die taz, das Schulzentrum zu bauen, und engagierte den Schweizer Architekten Walter Knöpfel. Über 600.000 Mark kamen bei der Hilfsaktion zusammen. Durch logistische Probleme – das Baumaterial musste wegen der Unzugänglichkeit der Region mehrfach umgeladen werden – verzögerte sich der Bau so sehr, dass die Eröffnung bereits in die Zeit nach der Wahlschlappe der Sandinisten fiel. Für die neue Regierung war die Verbesserung der Schulbildung in den autonomen Regionen nicht von Bedeutung. Das fertige Gebäude wird heute von verschiedenen Regierungsbehörden als Büro genutzt.