: Ganz gute Note für Gerichte
Mitarbeiter der Gerichte gelten als freundlich und hilfsbereit. Räume und Ausstattung aber fallen durch. Das ergab eine Umfrage unter den Kunden diverser Berliner Gerichte
Die Berliner Justiz ist gar nicht so schlecht wie ihr Ruf. Jedenfalls dem Personal der Gerichte wurden in einer Umfrage gute Noten erteilt. Gelobt wurden vor allem Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft sowie die Verständlichkeit der Gerichtsschreiben. Die räumlichen Verhältnisse und die technische Ausstattung der Gerichte sowie die Verfahrensdauer ernteten „berechtigte Kritik“, wie Justizsenatorin Karin Schubert (SPD) am Montag einräumte.
Das Internetangebot wurde für verbesserungswürdig erachtet. Auch an der telefonischen und persönlichen Erreichbarkeit des Justizpersonals gab es Kritik – allerdings waren zumeist Rechtsanwälte unzufrieden. Bürger hatten offensichtlich weniger Probleme, „ihren“ Richter, Rechtspfleger oder Geschäftsstellenmitarbeiter zu erreichen.
Das gute Abschneiden der Kollegen in der Justiz müsse erhalten bleiben, sagte Schubert: „Dafür müssen wir das Umfeld verbessern.“ Arbeitsgruppen in allen Gerichten seien aufgerufen, „Ideen zu entwickeln, wie im Rahmen der zugewiesenen Finanzmittel erreicht werden kann, dass die Zufriedenheit von Bürgern, Anwälten und Justizbediensteten mit ihrem Gericht weiter gesteigert werden kann“.
Befragt wurden „Kunden“ der Amtsgerichte und des Landgerichts Berlin von Studenten der Fachhochschule für Verwaltungs- und Rechtspflege. Strafgefangene und Angeklagte waren allerdings nicht dabei. Schubert hatte erwartet, dass mindestens 900 Fragebogen ausgefüllt zurückkommen. Es beteiligten sich 421 Bürger. Aber nur 130 Rechtsanwälte übermittelten ausgefüllte Fragebogen. „Da hatte ich mir eigentlich mehr von den Anwälten versprochen“, bedauerte die Senatorin. DDP