: Haas gewinnt Teutonen-Tennis
Im Finale von Los Angeles poliert der Hamburger seine Bilanz gegen Nicolas Kiefer auf
LOS ANGELES dpa ■ Im ersten deutschen Tennis-Finale seit 1994 setzte sich Thomas Haas in der Nacht zum Montag beim Hartplatz-Turnier in Los Angeles gegen Nicolas Kiefer knapp mit 7:6 (8:6), 6:4 durch und tankte damit Selbstvertrauen für die Olympischen Spiele in Athen und die US-Open. „Es gibt kein schöneres Gefühl im Tennis, als ein großes Turnier zu gewinnen“, jubelte Haas, der zuvor auch André Agassi aus dem Weg geräumt hatte. Haas, 2003 wegen Schulterproblemen komplett ausgefallen, ist nach Jimmy Connors (1973) erst der zweite ungesetzte Sieger in Los Angeles. „Ich bin nicht nur von mir selbst überrascht, sondern vor allem auch sehr, sehr glücklich“, so Haas, der nach dem Sieg über Andy Roddick im Mai in Houston sein zweites Turnier in diesem Jahr und sein siebtes überhaupt gewann.
Enttäuscht war dagegen der unterlegene Kiefer. „Ich wollte endlich einen Turniersieg in den USA schaffen, und es hat auch nicht viel dazu gefehlt. Zwei, drei Punkte haben entschieden“, meinte der 27-Jährige, der sein letztes Turnier vor vier Jahren gewann und wie Haas und Rainer Schüttler für Athen nominiert ist. Dabei sah Kiefer im ersten Satz schon wie der Gewinner aus, führte 4:2 und im Tie-Break 5:1 und 6:4. Als er dann zwei Satzbälle vergab, zeigte Haas wie schon zuvor gegen Agassi und im Halbfinale gegen Cyril Saulnier (Frankreich) in den entscheidenden Phasen sein bestes Tennis und drehte den Spieß um. Im zweiten Satz gelang ihm schon im dritten Spiel ein Break, das bereits zum Sieg langte. „Es war hart und sehr knapp. Das Ergebnis hätte auch andersherum lauten können“, gab Haas zu. Zwischen ihm und Kiefer steht es nach Siegen nun 2:2. Das letzte deutsche Finale hatte es am 28. März 1994 in Sun City/Südafrika gegeben. Markus Zoecke bezwang damals Hendrik Dreekmann mit 6:4, 6:1.