… und sonst?

Von sanft bis roh: Kriminalität hat viele Gesichter. Ein besonders brutales zeigte sich in der Nacht zu Freitag in Wedding, wo drei Räuber einen 33-Jährigen um die Geldbörse erleichterten – nicht ohne ihn zuvor derart zu traktieren, dass – Verdacht auf Kieferbruch – ein Krankenhausaufenthalt unumgänglich war.

Subtiler handelte ein 35-jähriger Kaufmann, der gestern vom Landgericht wegen gewerbsmäßiger Hehlerei zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt wurde: Er hatte aus Diebstählen stammende Briefmarken erworben und weiterverkauft. Gestohlen hatte die gezackten Freunde ein Postbeamter der (was es nicht alles gibt) Wertzeichenvernichtungsstelle in Hannover.

Nicht im juristischen Sinne kriminell, aber moralisch durchaus verwerflich handeln diejenigen unserer Zeitgenossen, denen pünktlich zur Urlaubszeit einfällt, doch nie echte Tierfreunde gewesen zu sein. 1.600 Fell-, Feder- oder Schuppenträger wurden in diesem Sommer bislang ausgesetzt oder dem Tierheim übergeben. Und die Welle sei noch nicht verebbt, erklären die Tierheimer bitter.

Noch bitterer: Die Spurenanalyse bei der Verbrechensaufklärung wird noch langwieriger. Durch die Arbeitszeitverkürzung der Angestellten im öffentlichen Dienst fällt in der Polizeitechnischen Untersuchungsstelle (PTU) rechnerisch die Arbeit von 5 der 142 Kollegen weg. Kommissar Zufall, übernehmen Sie!