: Auf die Straße gegen Sozialabbau
Arbeitslose werden mit Füßen getreten, sagt das Bündnis Soziale Bewegungen. Morgen wollen die Aktivisten symbolisch Börse und Agentur für Arbeit miteinander verbinden
KÖLN taz ■ Kreideumrisse menschlicher Körper – wie man sie aus Krimis kennt – werden am Freitag Morgen Kopf an Fuß eine symbolische Spur zwischen Kölner Agentur für Arbeit und Börse beschreiben. Auf der Brust der Kreideleichen: ein fettes „A“ für arbeitslos. „Wir protestieren dagegen, dass Wirtschaft, Politik und Gesellschaft die Interessen der Arbeitslosen mit Füßen treten“, sagt Vera Schumacher von der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di.
Sie ist Mitglied im „Bündnis Soziale Bewegungen Köln“, das die morgige Aktion veranstaltet. Das Bündnis, das sich im Frühjahr gegründet hat und zu dem auch Initiativen wie das Sozialistische Forum Rheinland oder die Katholische Arbeitnehmer Bewegung gehören, will den Protest gegen die „Schleifung der sozialen Sicherungssysteme durch die Agenda 2010“ organisieren.
Deshalb soll morgen nicht nur der Umgang mit Arbeitslosen mit den symbolischen Kreideleichen angeprangert werden. „Wir sprechen uns allgemein dafür aus, dass starke Schultern mehr tragen als schwache“, sagt Schumacher. So könnte etwa die Einführung einer Vermögenssteuer zu gerechterer Umverteilung führen. Ebenso spricht sich das Bündnis für einen „kostenlosen ausreichenden Zugang zur Bildung“, also gegen jede Form von Studiengebühren und für den Ausbau von Kölner Hortplätzen aus. Mit der morgigen Aktion will sich das „Bündnis für Soziale Bewegung Köln“ erstmalig der Öffentlichkeit vorstellen.
Brigitte Maser
Freitag, 23. Juli, 10.30 Uhr, Börsenplatz (Unter Sachsenhausen)