2. Schultag: Räumung

PCB im Klassenzimmer in der Ronzelenstraße: Zwölf Klassen müssen auswandern. Jetzt wird neu gemessen

Bremen taz ■ Rund 250 SchülerInnen der Sekundarstufe I des Schulzentrums Ronzelenstraße in Horn mussten gestern, am zweiten Schultag nach den Sommerferien, ihre erst frisch bezogenen Klassenzimmer wieder verlassen. Chemiker hatten in einer in den Sommerferien genommenen Raumluft-Probe bis zu 5.900 Nanogramm hochgiftige und krebserregende PCB pro Kubikmeter nachgewiesen – 20-mal mehr, als Experten für langfristig unbedenklich halten.

Schon Anfang des Jahres war eine erhöhte Konzentration des Giftes in der Raumluft gemessen worden. Die damaligen Werte hätten aber keinen Anlass zu einer sofortigen Sanierung gegeben, sagte Martin Rohmann, Sprecher der Gesellschaft für Bremer Immobilien (GBI). Während der Sommerferien sei dann eine weitere Probe genommen worden, deren beunruhigendes Ergebnis habe am Dienstag vorgelegen. Bildungssenator Willi Lemke (SPD) ordnete daraufhin gestern die Räumung des betroffenen Südtraktes an. Die SchülerInnen müssen jetzt in benachbarte Schulen ausweichen, ein Teil des Unterrichts könnte zudem auf den Nachmittag verlegt werden. Ob das Gift, wie zunächst vermutet, aus Fensterdichtungen ausgast, war gestern noch strittig.

Vor einer Entscheidung über eine kostspielige Sanierung will die GBI am Montag erneut messen. Begründung: Möglicherweise hätten die hohen Temperaturen das letzte Ergebnis in die Höhe gepuscht. Die neuen Werte sollen Freitag vorliegen. sim