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Archiv-Artikel

Quod erat demonstrandum

Die Gutachter von „Symbios“ bestätigen ihre positive Einschätzung des Stadthallen-Umbaus. Nun will die große Koalition zügig ans Werk gehen

Von HB

Bremen taz ■ Das Gutachten „Symbios 2“ kommt zur selben Schlussfolgerung wie „Symbios 1“: Die „kapazitäre Erweiterung“ der Stadthalle auf 14.500 Plätze ist „dringend zu empfehlen“. Dieses Ergebnis präsentierte Wirtschaftssenator Hartmut Perschau gestern auf einer Pressekonferenz. Das jetzt vorliegende „Update“ des in Karlsruhe und Basel ansässigen Begutachtungs-Unternehmens Symbios beseitige alle Zweifel an der Notwendigkeit des Hallenumbaus. Am 27. Januar 2004 soll er beginnen.

Das Ergebnis beruht, wie Perschau formulierte, auf einer „noch intensiveren“ Veranstalter-Befragung zum bundesweiten Marktbedarf als in der Erstfassung des Gutachtens vom März vergangenen Jahres. Diese Art der Überprüfung ist nach Ansicht des SPD-Wirtschaftssprechers, Max Liess, „Beispiel gebend“. Auch Fraktionschef Jens Böhrnsen äußerte sich zufrieden: Er fühle sich „noch einmal fachkundig beraten“.

Karin Krusche, die baupolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, bezeichnet die Ergebnisse von Symbios 1 und Symbios 2 hingegen als nicht überzeugend – und wenig überrraschend: „Natürlich hat kein Veranstalter etwas gegen viele große Hallen, die sich Konkurrenz machen und die Preise drücken.“

Auch die Forderung der „Initiative zur Erhaltung der Stadthalle“, die Option einer Modernisierung ohne Erweiterung zu erwägen und berechnen zu lassen, kam in der gestrigen Senatspressekonferenz zur Sprache – allerdings nur kurz. „Völlig abstrus“, kommentierte HVG-Chef Michael Göbel. Von einer bloßen Sanierung der Halle sei nur eine „marginale Wettbewerbsverbesserung“ zu erwarten. Denn maßgeblich für die Konkurrenzfähigkeit der Halle sei allein das Platzangebot.

Im übrigen seien die Warnungen vor schlechten Sichtverhältnissen nach dem Umbau irreführend, sagte Perschau: „Der Mittelkorridor ist von allen Plätzen aus einzusehen.“

Dass nun „alle Zweifel an der Stadthallenerweiterung ausgeräumt“ seien, verkündete gestern auch Jörg Kastendiek. Eine Erkenntnis, die der CDU-Fraktionschef nach eigenem Bekunden schon vor Kenntnisnahme des Gutachtens hatte. Jetzt dürfe es keine „weiteren Debatten“ geben. HB