Die Volksbühne wird aufgehübscht

Von 16. März an wird das Haus am Rosa-Luxemburg-Platz für 12,5 Millionen Euro saniert. Abschlussfest am 7. März

Die von Frank Castorf geleitete Volksbühne wird für 12,5 Millionen Euro modernisiert und bekommt eine neue Spielstätte. Mit der Sanierung werde das Theater seinem künstlerischen Anspruch auch baulich gerecht, sagte Senatsbaudirektorin Regula Lüscher am Donnerstag. Die Bühne wird vom 16. März an sieben Monate lang saniert, am 16. Oktober öffnet sie wieder. Das neue „Sternfoyer“ über der Kassenhalle soll für kleinere Aufführungen offenstehen. Am 7. März gibt es ein Abschlussfest vor der Schließung.

Ausweichspielstätten sind der frisch sanierte Prater im Prenzlauer Berg und von Mai bis August eine Freilichtbühne mit 250 Plätzen auf dem Rosa-Luxemburg-Platz. Zwei Drittel des Baubudgets fließen in die Technik – die Bühnenmechanik stammt aus dem Jahr 1952. So wird zum Beispiel der riesige Drehzylinder unter dem Podium ausgewechselt. Der Brandschutz wird verbessert, die Stuckdecke gereinigt. Die mit Schellack überzogenen, holzvertäfelten Wände sollen wieder in neuem Glanz erstrahlen.

Die traditionsreiche Bühne wurde 1913/14 nach dem Entwurf Oskar Kaufmanns gebaut. Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Theater fast vollständig zerstört und danach von Architekt Hans Richter wiedererrichtet. Ausschlaggebend für die heutige Denkmalpflege soll der Zustand der 50er-Jahre sein. Die Sanierung des Hauses steht schon länger an. Die Volksbühne wollte jedoch nicht über einen längeren Zeitraum schließen und währenddessen das Schillertheater im Westen als Ausweichspielstätte nutzen, weil sie fürchtete, ihr Stammpublikum zu verlieren.

Senatsbaudirektorin Lüscher sagte, auch wenn derzeit dank des Konjunkturpakets viel Geld in Kitas und Schulen fließt, würde die Bedeutung der Kulturstätten nicht vergessen. „Sie sind Glanzlichter, die weit über die Grenzen Berlins strahlen.“ Derzeit wird auch das Deutsche Theater saniert, das Ende des Monats wieder öffnet. Weitere Baumaßnahmen sind am Theater an der Parkaue, am Probenzentrum des Deutschen Theaters und an der Staatsoper geplant. DPA