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Archiv-Artikel

Sprechen in Blasen

Fragen zur Comic-Kunst? Im Martin-Gropius-Bau stellt sich heute Art Spiegelman dem Gespräch, und morgen startet das Comicfestival

Von TM
Podiumsgespräch mit Art Spiegelman, Martin-Gropius-Bau, Dienstag, 26. August, 18 UhrBerliner Comicfestival in der Backfabrik, 27. bis 31. August. www.berliner-comicfestival.de

Weniger lesen, mehr Gucken wäre vielleicht so eine Faustformel für die Comic-Zunft. Also Pointierung. Konzentration. Die manchmal sogar ganz ohne Worte auskommen kann, was im Gegenzug noch keineswegs heißen muss, dass sich hier nicht komplexe Sachverhalte verhandeln lassen. Als Pflichtlektüre muss in diesem Zusammenhang ganz unbedingt auf die „Maus“-Folge von Art Spiegelman verwiesen sein, in der der amerikanische Zeichner das Schicksal seines Vaters während der Nazizeit aufzeichnete. Das bescherte Spiegelman als bis dato einzigem Comic-Zeichner 1992 den Pulitzer-Preis. Und sorgte für die Erkenntnis, dass selbst so allerdings überhaupt nicht komische Themen wie KZs und Judenvernichtung in Comics zur Form finden können. Im Martin-Gropius-Bau ist noch bis zum 17. September eine Ausstellung mit Cover-Zeichnungen und Bildern zu sehen, die Art Spiegelman für das Magazin New Yorker geschaffen hat, und am heutigen Dienstag stellt sich der Zeichner um 18 Uhr vor Ort im Kinosaal einem Gespräch, moderiert von Jens Balzer von der Berliner Zeitung. Was gleich eine solide Schwelle ist hin zum Internationalen Berliner Comicfestival, das dann am Mittwoch in der Backfabrik in der Prenzlauer Allee startet. Bis zum Sonntag, 31. August, ein sattes Programm mit Ausstellungen, Gesprächsrunden, Vorträgen, Workshops und Sonstigem zur bunten Welt der Comics, eine Bezeichnung, „dehnbar wie ein Gummiband und klebrig wie ein Kaugummi“, wie es im Presseinfo dazu heißt. Also: alles möglich im Comic. TM