WAS MACHT EIGENTLICH ...das Nashörnchen Patna? : Mutti lieben – mit Gips
„Meine Mutter, das alte Trampeltier, hat mir das Bein gebrochen!“, zitierte die Bild gestern das Nashorn-Baby Patna. Gleich in der zweiten Nacht seines Lebens hatte sich im Tierpark Mutti Betty auf Patnas linke Vorderpfote gesetzt. 2.500 Kilo auf knapp 60 Kilo: „Aua“. Aber Patna ist nicht wirklich sauer auf seine Mutti. „Das Schlimmste an der Geschichte ist nicht, dass ich fünf Wochen lang mit Gips durch den Stall rumhumpeln muss, sondern wie der Vorfall als Familiendrama allgemein thematisiert wird“, wandte sich der Kleine empört und exklusiv an die taz. Schnell hatten die Journalisten rausposaunt, dass Patnas tollpatschige Mutter im November 2002 bereits ihr erstes Kind totgetreten hatte. Doch ihr Noch-ohne-Horn-aber-schon-mutiges Söhnchen verkündet: „Meine Mutti hat mich lieb, sie stupst mich alle drei Stunden.“ Und verlangt eine Verbesserung des stallinternen Verkehrs: „Was meine Mama braucht, ist nur ein Rückspiegel. Dann hätte sie keinen toten Winkel mehr.“ Patna hat also keine Angst von seiner Mutter.
Seine Sorge gilt eher seinem schicken grünen Gipsverband. Damit kann das Rhinozerösschen jetzt nicht mehr vor den Kameras posieren. Der Gips wird erst mal heute gewechselt, damit sein linkes Bein nicht eingeschnürt wird. „Mit Gips war ich Star des Tages, mein Foto war in fast allen Zeitungen. Jetzt ist alles vorbei.“ Fast so kapriziös wie ein echter Promi wünscht sich Patna jetzt einen bonbonrosafarbenen Gips: „Das ist die Mode dieses Sommers.“ CN FOTO: RTR