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Archiv-Artikel

Holtzbrinck-Manager verklagt

HAMBURG taz ■ Der stellvertretende Geschäftsführer der Verlagsgruppe Holtzbrinck, Michael Grabner, wurde auf Schadenersatz verklagt. Die mittlerweile insolvente Münchner Filmfirma Asset Media International AG will von ihrem ehemaligen Aufsichtsrat Grabner 660.000 Euro haben. Dieser sei seinen Kontrollpflichten nicht nachgekommen, lautet der Vorwurf. All dies berichtet der Stern in seiner neuen Ausgabe. Darüber hinaus ermittelt die Münchner Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Untreue gegen den Exchef von Asset, Andreas Gaiser, sowie gegen drei weitere ehemalige Aufsichtsräte. Grabner und Gaiser sagten dem Stern, sie wüssten nichts von den Ermittlungen. Die Asset Media International AG wirft Gaiser und anderen vor, Geld über drei Scheinverträge abgezogen zu haben. „Mit hoher Wahrscheinlichkeit“ seien „durch Scheinverträge und Scheinrechnungen“ Investitionsgelder „abgeschöpft“ worden, schreibt Insolvenzverwalter Carlos Mack in einem Bericht. Mack will die schon vor längerem eingereichte Klage nun weiterverfolgen. Grabner wird keine persönliche Bereicherung unterstellt. Allerdings habe er die umstrittenen Beraterverträge nicht verhindert. Pikant außerdem: Grabner war gleichzeitig – ebenfalls privat – Co-Geschäftsführer einer Wiener Marketingfirma, mit der einer dieser umstrittenen Verträge abgeschlossen wurde. Grabner bestreitet alle Vorwürfe. Der Holtzbrinck-Verlag wollte sich zu den Vorwürfen gegen seinen stellvertretenden Geschäftsführer nicht äußern.