: Das kostet Frauen-Arbeitsplätze
betr.: „Kuhhandel melkt Ärzte und Apotheker“, taz vom 21. 8. 03
1. Den Apotheken wird seit Jahresbeginn ein zusätzlicher Rabatt von 1 Milliarde Euro abgepresst. Eigentlich sollten Pharmafirmen, pharmazeutischer Großhandel und Apotheken je ein Drittel dieses Rabattes zahlen. Der Großhandel weigert sich jedenfalls seinen Rabattanteil an die Apotheken zu zahlen. Die Pharmafirmen werden – wahrscheinlich – zahlen. Das gesamte Geld wird auf jeden Fall den Apotheken abgeknöpft. Was bedeutet 660 Millionnen Euro im Jahr? Bei etwas über 20.000 Apotheken in Deutschland kann sich das jede(r) ausrechnen: zirka 30.000 Euro weniger Gewinn. Daraus resultiert derzeit: 2. Entlassung von Arbeitskräften in Apotheken, 3. Streichung von Leistungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld! 4. In vielen Apotheken wurden Entlassungen durch drastische Arbeitszeitverkürzungen für die Angestellten vermieden, nicht jede Mitarbeiterin ist glücklich über das Mehr an Freizeit und das Weniger an Geld.
Es sind praktisch nur Frauen, die durch die Maßnahmen wieder in die Küche und zu den Kindern gedrängt werden! Das ist kein Sexismus sondern liegt daran, dass überproportional viele Frauen in Apotheken arbeiten bzw. arbeiteten. Man kann gespannt sein, was durch die Gesundheitsreform noch so dazu kommt. THOMAS SCHULZ, Göttingen
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