Sprinkenhof leidet

Städtische Immobilienfirma spürt Konjunkturdelle. Ehlers: Lage von Gebäuden nicht mehr am Wichtigsten

Der städtischen Immobiliendienstleisterin Sprinkenhof AG (SpriAG) macht die schwierige Lage auf dem Immobilienmarkt zu schaffen. „Uns erwischt inzwischen auch die Konjunkturdelle“, sagte Vorstandssprecher Karl-Heinz Ehlers gestern. Während die Tochterfirma Sprinkenhof-Immobilien-Management (SIM), die städtische Gebäude wie Gerichte und Rathäuser betreibt, künftig weniger zu tun haben wird, soll die SpriAG ab dem 1. September ein Immobilien-Service-Zentrum (ISZ) aufbauen. Dieses soll sich um die Mietwünsche aller städtischer Stellen kümmern.

Während der Umsatz der SpriAG 2003 um 6,1 Prozent auf gut 56 Millionen Euro gestiegen ist, sank der Betrag, den sie an die Finanzbehörde überwiesen hat, um gut 800.000 auf gut 21 Millionen Euro. Ehlers führte die Umsatzsteigerung auf den einmaligen Effekt einer vorgezogenen Betriebskostenabrechnung zurück. Den schwindenden Gewinn erklärte er unter anderem mit um eine halbe Million Euro gesunkenen Mieteinnahmen.

„Wir haben einen Mietermarkt“, sagte Ehlers. Die Gewerbemieten seien aufgrund der vielen Neubauten der 90er Jahre unter Druck. Zugleich habe es die SpriAG mit ihrem hohen Bestand an alten Gebäuden schwer, sich zu behaupten. Für Büromieter sei die Lage von Immobilien nicht mehr so bedeutend wie früher, womit ein Trumpf der SpriAG entwertet wird.

Für dieses Jahr rechnet der Vorstandssprecher allein bei den ehemaligen Räumen der Zentralbibliothek mit einem Mietausfall von einer Million Euro. Die in den Hühnerposten umgezogene städtische Bibliothek zahlt jetzt Miete an einen Privateigentümer. Gernot Knödler