Hamburg leuchtet

Mit Hilfe der Stadt findet der Deutsche Tennis-Bund einen Sponsor, der den Fortbestand des Herren-Masters sichert

Boris Becker grinste mal eben per Video rein, als der Deutsche Tennis-Bund (DTB) verkündete, sein letztes großes Turnier im eigenen Land gesichert zu haben. Der ehemalige Wimbledon-Sieger spielt gerade ein Einladungsturnier in Graz und hielt dies für weniger absagenswert als die Pressekonferenz, auf der ein neuer Hauptsponsor mit einer Million Euro in den nächsten drei Jahren das Hamburger Herren-Masters rettete. Ganz nebenbei sichert dies dem Ex-Star auch seine Verdienstmöglichkeit als Chairman des Turniers. Doch es scheint Wichtigeres zu geben im Leben des Boris B.

So musste DTB-Präsident Georg von Waldenfels den Grußonkel für E.ON Hanse spielen und allein den Erfolg vermelden, dass Sport, Politik und Wirtschaft zusammengearbeitet hätten und in dieser Kombination in den nächsten Jahren Flagge zeigen wollen. Immerhin fehlte auch der Dank an die Stadt Hamburg nicht, die mit viel Engagement bei der Suche nach neuen Geldgebern geholfen habe. Bürgermeister Ole von Beust ließ sich wie folgt vernehmen: „Für Hamburg ist das ein guter Tag. Es war wichtig, das Turnier von 2005 bis 2007 zu sichern. Hamburg will eine Sportstadt sein, da braucht es eine so hochrangige Veranstaltung.“ Zusätzlich unterstützt die Stadt den klammen Verband mit der Bereitstellung von Werbeflächen im Wert von rund 200.000 Euro bis zum Jahr 2007.

Turnierdirektor Walter Knapper unterstrich die Bemühungen, den Standort zu sichern: „Wir haben immer für den Standort Hamburg gekämpft.“ Der DTB hatte erst im Juni erklärt, trotz eines Defizits von rund 600.000 Euro bei der Veranstaltung im vergangenen Mai an dem ATP-Turnier in Hamburg festhalten zu wollen. Die Diskussionen um einen Standortwechsel innerhalb der Stadt vom Rothenbaum nach Bahrenfeld in den Volkspark sind damit allerdings nicht vom Tisch. Nach Angaben von Beusts wird der Umzug weiterhin geprüft. fog/dpa