: Porter Goss wird neuer Chef der CIA
Der Vorsitzende des Geheimdienstausschusses galt als Favorit für Tenet-Nachfolge. Als Exagent untersuchte er Geheimdienst-Fehler vor dem 11. September 2001
WASHINGTON afp ■ US-Präsident George W. Bush hat den republikanischen Kongressabgeordneten Porter Goss zum neuen Chef des Auslandsgeheimdienstes CIA ernannt. „Er ist der Mann, den wir brauchen, um in einer kritischen Phase für unser Land diesen wichtigen Dienst zu leiten“, sagte Bush gestern in Washington. Goss kenne die CIA „in- und auswendig“, fügte Bush hinzu. Kernstück der Arbeitsqualität der US-Geheimdienste seien ihre Mitarbeiter, betonte Goss bei seiner Vorstellung. Goss wird damit Nachfolger des Anfang Juli nach sieben Jahren im Amt zurückgetretenen CIA-Chefs George Tenet. Die Nominierung des 65-Jährigen muss noch vom US-Senat bestätigt werden.
Porter Goss war bisher Vorsitzender des Geheimdienstausschusses im Repräsentantenhaus und in dieser Funktion maßgeblich mit den Untersuchungen zu den Fehlern der Geheimdienste vor den Terroranschlägen vom 11. September 2001 befasst. Bereits in der Zeit von 1962 bis 1971 arbeitete Goss für die CIA als Führungsoffizier. Seine politische Karriere begann er 1974 als Lokalpolitiker in Florida.
Vor kurzem hatte Goss sein Ausscheiden aus dem Repräsentantenhaus zum Ende des Jahres angekündigt. Sein Interesse am Führungsposten im US-Auslandsgeheimdienst hatte er mehrfach bekundet. Goss setzte sich immer wieder für eine Stärkung der Aufklärung durch Informanten und eine verbesserte Analysearbeit in der CIA ein.
Tenet war nach sieben Jahren im Amt Anfang Juli zurückgetreten. Für den Übergang leitete sein Stellvertreter John McLaughlin die CIA. Der CIA unter Tenet waren durch den Geheimdienstausschuss des Senats schwere Versäumnisse vor den Terroranschlägen am 11. September 2001 sowie im Vorfeld des Irakkriegs vorgeworfen worden.