ein neuer verlag für das „kursbuch“ (9) : Wallstein
Rowohlt schmeißt das „Kursbuch“ raus, die Kulturzeitschrift sucht einen neuen Verlag. Die taz sucht mit und zeigt mögliche neue Verbindungen auf. Kandidat heute: der Wallstein Verlag.
Der Wallstein Verlag wäre eine substanzielle Lösung. Kein Neuaufbruch in die Jugendlichkeit, eher ein solides und nachhaltiges Einrichten in der bildungsbürgerlichen Nische. Steht das kleine, feine Göttinger Verlagshaus doch für sorgfältig konzipierte Liebhaberprojekte (zum Beispiel die Tagebücher von Hans Christian Anderson). Zugleich hat man aber mit dem Lektor Thorsten Ahrendt, der neulich von Suhrkamp nach Göttingen wechselte, einen Fachmann in Sachen aktueller Literatur. Bei Wallstein könnte das Kursbuch wirklich gelassen werden: kein Zeitgeist-Hinterherlaufen, dafür ein Vorangehen mit sorgfältigst recherchierten Analysen und verspielten Essays, die ruhig auch mal etwas verschroben sein dürfen. Dann kann man ja sehen, wohin das führt. Entweder zum verschnarchtesten deutschen Magazin aller Zeiten. Oder endlich zum deutschen Pendant der New York Review. TAZ