Westerwelle greift Papst an

BERLIN afp ■ In seinem Engagement zur Bekämpfung der Immunschwäche Aids hat der FDP-Vorsitzende Guido Westerwelle Papst Johannes Paul II. und den Vatikan erneut scharf angegriffen. Westerwelle nannte das Verhalten des Vatikans in einem vorab veröffentlichten Interview mit der Illustrierten Bunte „unverantwortlich“. Diese Kritik gelte nicht nur für den Umgang mit dem Thema Aids. „Gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften und nichteheliche Beziehungen zur Diskriminierung freizugeben, entspricht nicht meinem christlichen Glauben“, sagte Westerwelle. Wer Verantwortung für einen anderen Menschen übernehme, „verdient den Segen und nicht die Diskriminierung der Kirchen“. Ausdrücklich warnte er davor, die Gefahren zu verharmlosen: „Aids ist eine der größten Geißeln der Menschheit, schlimmer als die Pest.“ In Deutschland habe es im letzten Jahr 2.000 Neuinfektionen gegeben. „Deshalb müssen wir vermehrt junge Menschen rechtzeitig aufklären, dass sie sich beim Sex gut schützen.“