Tausende bei Montagsdemos gegen Hartz VI

Sehr unterschiedliche Beteiligung an Protesten gegen Sozialreform: In Magdeburg 15.000, in Hamburg nur 300

BERLIN taz/dpa/epd ■ Aus Protest gegen die Arbeitsmarktreform Hartz IV sind gestern in vielen Teilen Deutschlands mehrere tausend Menschen auf die Straße gegangen. Dabei war die Beteiligung höchst unterschiedlich. In Magdeburg nahmen nach Veranstalterangaben rund 15.000 an einer Demonstration teil. In Leipzig kamen rund 10.000, in Halle und Dessau waren es jeweils rund 5.000, in Gera 4.000 Personen. „Wir sind das Volk – nieder mit Hartz IV“ und „Schröder muss weg“ hieß es unter anderem auf Plakaten und Spruchbändern.

In Leipzig nahmen mehrere hundert Menschen an einer Fürbittandacht in der Nicolaikirche teil. Dabei kritisierte Pfarrer Christian Führer die „schamlose Bereicherung in Manageretagen“. Zur Diskussion um die Legitimität von Montagsdemos sagte Führer, das sei Palaver. Darüber zu reden, sollte denen überlassen bleiben, „die damals dabei waren, als es gefährlich war“.

Dagegen blieb die Beteiligung etwa in Hamburg und Dresden ausgesprochen dürftig. Dort kamen nur 300 bzw. 500 Menschen zusammen. In Bochum demonstrierten 400 Menschen, in Kassel waren es rund 300. In Berlin, wo zum ersten Mal an einem Montag gegen Hartz IV demonstriert wurde, protestierten etwa 7.000 Menschen mit einem Marsch vom Alexanderplatz zum Willy-Brandt-Haus. In der Hauptstadt hatte der DGB eine Unterstützung abgelehnt, die PDS dagegen ihre Mitglieder zur Teilnahme aufgerufen.

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