: Wirtschaftsweiser kritisiert Hartz IV
BERLIN dpa ■ Die Hartz-IV-Reform ist nach Ansicht des „Wirtschaftsweisen“ Peter Bofinger ungeeignet, um die Probleme auf dem deutschen Arbeitsmarkt zu lösen. Hartz IV komme ihm vor „wie eine Bypass-Operation für einen Asthmakranken“, sagte Bofinger der Berliner Zeitung. „Dem Patienten wird viel zugemutet, doch er profitiert davon nicht.“ Bofinger, der Volkswirtschaft an der Universität Würzburg lehrt, stellte den Ansatz der Reform infrage: Hartz IV gehe davon aus, dass es den Arbeitslosen an Arbeitsanreizen fehlt. Daher werde nun der Druck erhöht. „Größere Anreize oder stärkerer Zwang helfen nichts, wenn es keine offenen Stellen gibt“, sagte Bofinger. Im Osten etwa kämen zurzeit 32 Erwerbslose auf eine freie Stelle. „Selbst wenn die Hälfte von denen keine Lust zu arbeiten hätte, würden sich immer noch 16 um den einen Job bewerben.“