Napoleon gefangen

Fünf Monate nach Beißattacken nimmt Polizei Kampfhund in Gewahrsam. Der Hunde-Sitter wird noch gesucht

Bremen taz ■ Kampfhund Napoleon beißt vorerst niemanden mehr. Der Bremer Polizei gelang es am Montag, nach fünf Monaten den Staffordshire-Bullterrier sicherzustellen, der mehrfach Menschen angefallen hatte.

Ein Mitarbeiter der Drogenselbsthilfe J.E.S. hatte im April Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung erstattet, nachdem ihn der Kampfhund ins Gesicht gebissen hatte. Das Stadtamt ordnete damals die Sicherstellung des Tieres an. Diese stellte sich jedoch als problematisch heraus: Der eigentliche Hundebesitzer, der zur Tatzeit offenbar im Gefängnis saß, habe seinen Hund nämlich vertrauensvoll in die Hände eines Freundes gegeben, so die Polizei. Für die Beißattacken seines Hundes sei der eigentliche Besitzer also nicht verantwortlich gewesen, sagte Polizeisprecher Heiner Melloh. Napoleon nützte das nichts: Er wurde in eine Tierpension gebracht. Nach dem Hunde-Sitter, dessen Adresse zunächst nicht bekannt war, wird weiter gefahndet. Ihm droht ein Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung. Yvonne Albrecht