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Archiv-Artikel

BERLIN - VON KENNERN FÜR KENNER Herr Löw philosophiert im Hotel Hyatt

Ansichten und Rezensionen. Heute: Fußball am Potsdamer Platz, Essen in der Wiener Straße

Von PU

Mitte.

Joachim Löw ist in der Stadt. Schon seit ein paar Tagen. Saß gestern um die Mittagszeit im „Hyatt“ am Potsdamer Platz. Schwitzte ein wenig. Referierte darüber, was „der Jürgen und ich“ so alles planen.

Löw ist der Kotrainer. Jürgen ist Klinsmann und der neue Bundestrainer des Deutschen Fußball-Bundes. Beide sind dafür zuständig, das Ergebnis beim nächsten internationalen Turnier gegenüber dem letzten zu verbessern. Verschlechtern geht nicht, denn da schied man ja in der Vorrunde aus. Das heißt: Man kann es eigentlich entspannt angehen. Klinsmann ist für alles, Löw speziell für das Training zuständig, und da hat er ein paar Schlüsselworte, die er seinen Zuhörern einbläuen will: Thema. Schwerpunkte. Inhalte. Philosophie.

Morgen spielt man im neuen Olympiastadion gegen Brasilien, den Weltmeister. Das ist ein erster Test in Richtung WM 2006. Das große Thema für Löw freilich geht weit darüber hinaus. Es ist der Inhalt und Schwerpunkt der gemeinsamen Arbeit vom Jürgen und ihm und heißt: Tempo. Wer mithalten will, das ist ja nicht nur beim Fußball so, braucht ein „hohes Tempo“. Bei der EM im Juni konnten die Deutschen das Tempo der Besten nicht mitgehen. Daran will er „intensiv“ im Training arbeiten.

Kurz gesagt: Löw redet darüber, wie moderner Fußball funktioniert. Und daran, wie er redet – mal abgesehen vom Managerkursus-Vokabular – ahnt man, dass er es weiß.

„Irgendwann nicht alles vom Gegner abhängig machen.“ Das ist, sagt Löw, „die Philosophie vom Jürgen und mir“.

Morgen um dieselbe Zeit kommt übrigens der Jürgen selbst. Dann wird man noch mehr über das große Ganze erfahren. PU

Fußball: Deutschland - Brasilien, Mittwoch, Olympiastadion (20.45 Uhr), U2, ausverkauft

Friedrichshain.

Man hat den Eindruck, als würden die Bestattungsinstitute auf der Karl-Marx-Allee immer mehr. Die „Biermeile“ ist auch erst wieder nächstes Jahr. Die Graffiti-Sprayer am Frankfurter Tor kommen kaum hinterher mit dem Vollsprühen der denkmalgeschützten Arbeiterpaläste, so schnell werden die saniert. Manchen beschleicht da der Eindruck, mit Friedrichshain würde das „nichts mehr“.

Karl-Marx-Allee, U5 Richtung Hönow

Kreuzberg.

Unlängst wurde an dieser Stelle ein neues Schnellrestaurant auf der Wiener Straße erwähnt. Der Name war fast richtig geschrieben. Ganz richtig ist: „FolksKammer“. Dann ging es um das waghalsige und doch zeitgemäße Experiment, ein gutes Angebot richtig preisgünstig zu machen: also Allgäuer Krautspätzle für 2,50 Euro, Bratkartoffeln mit zwei Spiegeleiern für 3 Euro, speziell auch das Allgäuer Büble Bier (0,5l) für 1,50 Euro. Der Text führte offenbar zu Verwirrung.

Nein, das war nicht „typisch blöde taz“. Und selbstverständlich ist es für uns vollkommen unerheblich, dass in der „FolksKammer“ offensiv eine andere Tageszeitung bevorzugt wird. Aber weil Kommunikation das ist, was beim Empfänger ankommt, hier noch mal zur Sicherheit: Das war POSITIV gemeint!

FolksKammer, Wiener Str. 14a, Kreuzberg, U1/U15 Görlitzer Bhf. Mo–Fr 12–22 Uhr, Sa–So 15–22 Uhr