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Schiffbau-Umfrage: Arbeitsplatzabbau auf Werften im Norden geht weiter. IG Metall fordert bessere Schiffe

Hamburg taz/dpa ■ Der Arbeitsplatzabbau auf den deutschen Werften hält unvermindert an. Das geht aus einer Umfrage des Instituts für Arbeit und Wirtschaft in Bremen unter 40 Betriebsräten im Auftrag der IG Metall hervor. Demnach schrumpfte die Zahl der Beschäftigten zum Vorjahr um 5,1 Prozent auf 20.681. 2004 sei mit einem Verlust weiterer ca. 1.800 Arbeitsplätzen durch den drastischen Auftragsrückgang zu rechnen.

Unstrittig sei, dass der Weltschiffbaumarkt durch Dumping-Preise aus Fernost verzerrt sei, erläutert IG-Metall-Küste-Chef Frank Teichmüller. Doch statt unternehmerisch zu reagieren, suchten die deutschen Werften ihr Glück im Billiglohn. Aber Arbeitsplatzabbau, Entgeltkürzungen und der Ruf nach staatlichen Subventionen ersetzten nicht die dringend notwendige Industriepolitik, sagte Teichmüller. „Das Ziel der Werften und ihres Verbandes scheint zu sein, die erste Industriebranche ohne Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld werden zu wollen“, kritisierte Teichmüller.

Er fordert europaweit eine konzertierte Aktion von Politik, Industrie und Gewerkschaften. Dabei solle die kleine und mittelständische Schiffbauindustrie zu einer innovativen und international schlagkräftigen Einheit aufgebaut werden. Die europäischen Werften hätten nur eine Zukunft, wenn sie das „bessere Schiff“ und nicht das billigere anböten. Teichmüller fordert daher, dass die „dringend zu verlängernde Schiffbauhilfe“ nur noch an Unternehmen gehe, die Konzepte für die Werften-Entwicklung hätten. Kai von Appen