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Archiv-Artikel

Stellvertreterkrieg

Der Leiter des Düsseldorfer Wahlamtes ist gefeuert

DÜSSELDORF taz ■ Der Düsseldorfer Stadtdirektor Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff (CDU) hat gestern den Leiter des Wahlamtes, Gerd Kark (SPD), mit sofortiger Wirkung vom Dienst freigestellt. Grosse-Brockhoff begründet seine Entscheidung mit dem Versäumnis Karks, die Verwaltung rechtzeitig über eine falsche Wahlliste der SPD informiert zu haben. Kark habe damit dem stellvertretenden Kreiswahlleiter Werner Leonhardt „wissentlich und unwiederbringlich“ die Entscheidungsmöglichkeit genommen, Beschwerde einzulegen. Da nicht auszuschließen sei, dass sich Ähnliches bis zum Ende des Kommunalwahlverfahrens wiederhole, habe er als Kreiswahlleiter sein Vertrauen in die Amtsführung Karks verloren.

Die Begründung für die Suspendierung von Kark sei lächerlich, sagt Jörg Lorenz , Geschäftsführer der SPD in Düsseldorf. Eine Wiederholung sei nicht möglich, „weil das Wahlamt erst wieder mit der Feststellung des amtlichen Endergebnisses der Kommunalwahlen aktiv werde“. Die Entscheidung, bei der auch Oberbürgermeister Joachim Erwin (CDU) anwesend war, sei ein wahltaktisches Manöver, „Politik auf dem Rücken eines Mannes, der in einem halben Jahr in Rente gegangen wäre“.