: Betr.: Francis Fukuyama
Auch nach dem Ende der Geschichte geht es für Francis Fukuyama aufwärts – und das nicht nur im Berliner Aufzug, in dem ihm unser Foto zeigt. Der 52-Jährige ist fast eine Art Popstar der Polit-Essayistik. Als er im Sommer 1989 seinen Essay „End of History?“ veröffentlichte, wurde er schlagartig weltberühmt. Darin interpretierte er die Geschichtsphilosophie von Hegel und Marx ebenso originell wie aktuell. Die höchste Stufe der Menschheitsgeschichte sei erreicht, so seine These: Marktwirtschaft und liberale Demokratie. Doch der in Chicago geborene Sohn japanischer Einwanderer ist nicht nur einer der bekanntesten Intellektuellen der US-Neokonservativen – er ist auch ein eigenwilliger Querkopf. Gerade zankt er sich mit seinen Neokon-Gesinnungsfreunden über den Irakkrieg. Fukuyama, unter Präsident Ronald Reagan Berater im Außenministerium, ist heute Professor für Internationale Politische Ökonomie an der Johns Hopkins University in Washington. Kommende Woche erscheint sein neues Buch: „Staaten bauen. Die neue Herausforderung internationaler Politik“. Propyläen-Verlag, Berlin. 191 Seiten, 20 €