: Lufthansa streicht 2.000 Stellen
Betriebsbedingte Kündigungen sollen vermieden werden. Weniger Passagiere und die Konkurrenz durch die Billigflieger machen der Fluggesellschaft zu schaffen
FRANKFURT ap ■ Die Lufthansa will in den nächsten Jahren rund 2.000 Stellen abbauen. Der Konzern halte aber am Ziel fest, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden, erklärte Lufthansa-Sprecherin Christine Ritz. Am stärksten ist die Cateringtochter LSG mit 1.000 Stellen von dem geplanten Arbeitsplatzabbau betroffen. 500 bis 600 weitere Stellen sind bei der Flugzeugabfertigung, weitere 200 im Gebäudemanagement 100 Stellen bei Lufthansa Cargo gefährdet. Lufthansa beschäftigt in Deutschland rund 59.000 Mitarbeiter.
Die Lufthansa leidet wie viele andere Fluggesellschaften unter der weit verbreiteten Konjunkturflaute und den Folgen von Irakkrieg und der Lungenkrankheit Sars. Im September ist die Zahl der Passagiere im Vergleich zum Vorjahr erneut gesunken, und zwar um ein Prozent auf 4,125 Millionen.
Dank eines rigiden Sparprogramms hatte der Konzern im zweiten Quartal aber überraschend einen operativen Gewinn von 65 Millionen Euro verbuchen können. Im ersten Quartal war es dagegen noch ein Verlust von 415 Millionen Euro gewesen.
Betriebsratschef Manfred Calsow räumte in einem Interview ein, dass sich die Lufthansa in einem schwierigen Prozess befinde. Der Grund hierfür liege bei der zunehmenden Konkurrenz durch Billigfluglinien und der Neuordnung der Allianzen – zuletzt der Zusammenschluss von Air France und KLM sowie der Beitritt von Swiss zur Allianz von British Airways. Es werde noch zwei bis drei Jahre dauern, die konjunkturelle Krise und die Restrukturierung zu bewältigen.