Neue Filme: Diese Woche neu im Kino
Der Untergang
D 2004, Regie: Oliver Hirschbiegel. 150 Min.
Die letzten Tage des Dritten Reiches, im Führerbunker. Dabei sieht der Film aus, als hätte man ihn vor allem um drei Schauspieler herum gedreht, die sich in einem zeitgeschichtlichen Großstück ein Denkmal bauen sollen. Da ist Alexandra Maria Lara als Hitlers Sekretärin Traudl Junge, die jung und unschuldig die deutsche Hoffnung verkörpert. Corinna Harfouch ist Magda Goebbels. In „Der Untergang“ bekommt sie eine historische Wichtigkeit, die nur durch die Schauspielerin und ihre Faszination für die Rolle einer großen Bösen erklärt werden kann. Die Ermordung der Goebbels-Kinder ist im Film das zentrale Verbrechen des Dritten Reichs. Schließlich der Chef. Bruno Ganz gibt ihn sozusagen dreischichtig. Unten ist es schnöde Hitler-Imitation. Aber darüber liegt zart und sehr kunstvoll eine Streichfettglasur aus schwyzerdütscher Sprachtönung, die hier lustigerweise für den Realitätsverlust steht. Sie ist nicht nur der Code des Wahnsinns, sondern sie zaubert auch die verschüttete Güte, ja Menschlichkeit hervor, die gerade die jungen Frauen und die Hunde in der Umgebung des Führers so oft erfahren haben.
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